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Artensterben aktuell: Die um 1850 ausgestorbene Linsenfliege wurde jetzt in Spanien wiederentdeckt!
Datum: Dienstag, dem 09. Februar 2016
Thema: Hunde News


OpenPr.de: Als sich XTINCT, die Kampagne gegen das globale Artensterben, Anfang 2010 entschloss, dieses Jahr auf das Aussterben der Linsenfliege (oder Hundefliege, lat. Thyreophora cynophila) hinzuweisen und Künstler aufrief, Designs zur Linsenfliege einzureichen, war eines ganz sicher nicht abzusehen: dass wir noch im selben Jahr ein lebendes Exemplar sehen würden. Jetzt kam beides zusammen. Wir können das erste XTINCT-Design zur Linsenfliege präsentieren und in Spanien wurde die verschollene Spezies gerade wiederentdeckt.
Eigentlich galt die Linsenfliege nur in Deutschland, Frankreich und Österreich als heimisch. Nach ihrer Entdeckung (Panzer, 1798) verschwand sie innerhalb von nur 50 Jahren gänzlich. Schon damals galt sie als obskur, besaß sie doch einen hochroten Kopf und wurde nur auf Tierkadavern zu kälteren Jahreszeiten gesichtet.

Die Linsenfliege hat sich wahrscheinlich in einem Ökosystem mit Großtierherden und großen Raubtieren entwickelt, wie es während der Eiszeit und davor für Mitteleuropa bezeichnend war. Nur große Raubtiere wie Säbelzahntiger, Leoparden, Bären und Wölfe waren in der Lage, die dicken Röhrenknochen ihrer Beutetiere aufzubrechen, um an das begehrte Mark zu gelangen. Von den Resten, die die Jäger übrig ließen, ernährte sich die Larve der Linsenfliege.

Als Menschen am Ende der Eiszeit die großen Wisent-, Wildpferd- und Mammutherden ausrotteten, schaffte es die Linsenfliege, sich der veränderten Situation anzupassen, indem sie ihre Eier auf Kadaver von Haus- und Nutztieren ablegte. Mitte des 19. Jahrhunderts war jedoch auch diese Nahrungsgrundlage nirgendwo mehr in nennenswerter Menge zu finden, denn im Zuge der industriellen Revolution hatte sich auch die Landwirtschaft in Mitteleuropa gewandelt und veränderte Hygiene-Richtlinien führten zu einer schnelleren Entsorgung von Tierkadavern. Außerdem fällt der Zeitpunkt des Aussterbens mit der Ausrottung der letzten mitteleuropäischen Großraubtiere (Wolf, Bär und Luchs) zusammen, so dass sich die Larven der Fliege auch nicht mehr in deren Beuteresten entwickeln konnten. Die Linsenfliege verschwand aus Mitteleuropa und wurde offiziell als ausgestorben deklariert.

Doch Ende 2009 schoss der Fotograf Julio Verdú in Spanien Fotos einer seltsamen Fliege, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Er holte sich Rat bei dem befreundeten Fotografen Pablo C. Rodríguez und dem Insektenforscher Miguel Carles-Tolrá, die ihren Augen nicht trauten. Vermuteten sie zunächst eine exotische Art zu sehen, kamen sie doch schnell zu dem Schluss, es handelt sich um die als ausgestorben geltende Linsenfliege. Im März diesen Jahres entdeckten sie dann tatsächlich mehrere Dutzend lebende Exemplare im Nationalpark Sierra de Cebollera in Spanien. In der bis über 2000 Meter hohen Bergregion, in der noch eine Vielzahl von Wildtieren und Nutztieren zu finden ist, konnte sich die Linsenfliege offensichtlich weiter von deren Kadavern ernähren. So überlebte sie in einer Region mit geringem menschlichen Einfluss und in welcher sie noch nicht einmal als existent bekannt war, während sie in den Geschichtsbüchern der Menschen für 160 Jahre als ausgestorben galt.

Wegen ihres vermeintlichen Aussterbens und der interessanten Vorgeschichte wurde auch XTINCT auf die Linsenfliege aufmerksam. Als Kampagne, die auf das globale, menschengemachte Artensterben hinweist, suchten wir Anfang des Jahres nach einem Insektenbeispiel und fanden es in der Linsenfliege. Wie für Dodo, Beutelwolf oder Riesenseekuh sollte auch die Linsenfliege als Beispiel für das anthropogen verursachte globale Artensterben auf XTINCT portraitiert werden und Künstler wurden eingeladen, Designs zur Linsenfliege zu kreieren. Parallel zur Wiederentdeckung können wir heute also auch das erste Linsenfliegen-Design feiern. Das kommt von Stefanie C. Haslberger, Künstlerin aus London/Berlin. Ihre Linsenfliege ist noch stark geprägt vom historischen Blick auf das nur noch in Museumssammlungen vermutete Insekt. Versehen mit einem Hinweis auf die Wiederentdeckung wird es jetzt der XTINCT Streetwear Kollektion hinzugefügt und trägt das Thema Artensterben ein klein wenig optimistischer auf die Strasse.

Pressematerial:
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Das Linsenfliegen-Design von Stefanie C. Haslberger:
www.flickr.com/photos/xtinct/5010843117/
www.flickr.com/photos/xtinct/5011446744/

Bilder, Videos und Informationen von den im Text genannten Fotografen zur wiederentdeckten Linsenfliege: www.sea-entomologia.org/BSEA46/Thyreophora/

Gleichzeitig zu den genannten Personen entdeckte ein zweites spanisches Team ebenfalls dieses Jahr Exemplare der Linsenfliege: onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-3113.2010.0054...

XTINCT-Blog: xtinct.wordpress.com/2010/09/21/linsenfliege-hundefliege-...

XTINCT - Kampagne gegen Artensterben
Sebastian Kirschner und Jörg Dietrich
Könneritzstraße 41
04229 Leipzig
Pressekontakt:
Telefon: 0178/7221750 oder 0152/28716619
www.xtinct.info

XTINCT - Die T-Shirt-Kampagne gegen das weltweite Artensterben:

Dodo, Beutelwolf und Co. sind die verstummten Zeugen der schwindenden Lebensvielfalt unseres Planeten. Wie wichtig diese Biodiversität für den Menschen ist, erklärt wiederum die Webseite www.xtinct.info. So trägt XTINCT das Thema globales Artensterben mit Stil, Ironie und ohne erhobenen Zeigefinger auf die Straße. Von jedem verkauften T-Shirt werden 4 Euro an internationale Artenschutzprojekte der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) gespendet. Der Käufer des T-Shirts kann selbst wählen, welches Projekt mit seinem Spendenanteil unterstützt werden soll.

Die Kampagne entstand während eines Social Entrepreneur Camps in Würzburg im März 2009. Biologen, Webdesigner, Künstler und Geisteswissenschaftler aus ganz Deutschland erarbeiteten gemeinsam das Konzept. Mittlerweile ist XTINCT ein unabhängiges non-profit Unternehmen, das vom ehrenamtlichen Engagement Vieler getragen wird. Sebastian Kirschner und Jörg Dietrich koordinieren das Projekt von Leipzig aus.

(Zitiert aus OpenPR, Autor siehe obiger Artikel.)






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